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BAMBUS   HOLZ   LEHM

 

Ausgewaehlte Baumaterialien wie speziell vorbehandelte Bambus-, Holz- und Lehmerzeugnisse werden zum Einsatz kommen.

 

BAMBUS

Bambus zählt zu den Gräsern und damit nicht zur Gruppe der echten Gehölze.

Der Naturbaustoff vereint die Druckfestigkeit von Beton mit der Zugfestigkeit von Stahl. Im Gegensatz zu diesen konventionellen Baustoffen weist Bambus jedoch einen entscheidenden Vorteil auf:

Statt im Herstellungsprozess Kohlendioxid freizusetzen, bindet der nachwachsende Rohstoff das Treibhausgas beim Wachsen. Die Pflanze regeneriert sich nach der Ernte schnell und schießt in nur einer Woche einen knappen Meter in die Höhe. Dank seines überwiegend hohlen Aufbaus ist Bambus ausgesprochen leicht.

Als natürlicher Rohstoff sind die Bambushalme unregelmäßig geformt und nicht überall gleich dick. Zudem sind die Segmente (Internodien) unterschiedlich lang. Für die Verarbeitung ergeben sich daraus besondere Herausforderungen.

Bambus wächst aus einem Wurzelnetz heraus, den Rhizomen. Die Spitzen der Rhizome biegen sich aus dem Wurzelnetz nach oben und bilden die neuen Halme. Dieses Überlagerung von Wurzelsystemen über mehrer Hektar bietet einen guten Schutz gegen Erosion. Zudem wirkt es als Feuchtigkeitsspeicher und kann als Wurzelklärwerk von Siedlungen und Gehöften benutzt werden. Durch die hohe Wachstumsgeschwindigkeit eignet sich Bambus in Entwicklungsländern zur Wiederaufforstung von Regenwaldgebieten. Auch die Fähigkeit beim wachsen große Mengen an CO2 zu binden sprechen für die ökologischen Vorteile.

Jeder Spross der aus der Erde treibt enthält schon sämtliche Nodien (Knoten), Internodien (Kammern) und Diaphragmen (Trennwände) die teleskopartig zusammengestaucht sind. Bambushalme sind in der Regel hohl und haben einen kreisrunden Querschnitt. Mit zunehmender Höhe nimmt der Durchmesser und die Wandstärke ab.

Nach dem dritten Lebensjahr verholzen und verkieseln die Halme, erst dann sind die Halme für tragende Teile vollwertig. Die äußerste Schicht des Halmes hat einen starken Kieselsäuregehalt weswegen sie gegen äußere Angriffe sehr widerstandsfähig ist. Die Oberfläche des Bambusrohres ist sehr glatt und fein und braucht deshalb nicht mehr nachbearbeitet zu werden. Die Farbe variiert von gelblich bis braun, schwarz, punktiert, gefleckt, matt und glänzend.

 

HOLZ

Cedro bzw. botanischer Name Cedrela odorata ist zum Beispiel eine Holzart, die sich durch seine Festigkeit und eine gute Bearbeitbarkeit auszeichnet. Cedro ist witterungsfest, beständig gegen Pilzbefall und Insekten.

Wegen seines aromatischen Geruchs wurde es mit einem von dem Nadelholz Zeder (Cedrus) abgeleiteten Namen bezeichnet. Durch diese früher übliche Methode, Hölzer ohne Rücksicht auf ihre botanische Zugehörigkeit zu benennen, entstanden vielerlei Verwechslungen zwischen Nadel- und Laubhölzern.

Farbe und Struktur

Splint ist hellgrau oder rötlich grau, 3 bis 5 cm breit. Sein Kernholz ist blass gelblich braun bis rotbraun, am Licht nachdunkelnd.

Das langsam gewachsene, aus höheren Lagen oder aus Gebieten südlich des Äquators stammende Holz liefert meist die dunkleren Qualitäten. Poren zerstreut, überwiegend grob und oft mit dunklen Kernstoffpartikeln, das Holzbild wesentlich beeinflussend; teils auch mit einem klimabedingten Wechsel von Zonen mit Poren unterschiedlicher Größe und Häufigkeit, die zu einer Fladerstruktur führen (halbringporig).

Speicherzellen als schmales, helles Band die Zuwachszonen begrenzend. Holzstrahlen fein, das Holzbild nicht beeinflussend. Faserverlauf überwiegend gerade, nur vereinzelt mit leichtem Wechseldrehwuchs. Frisches Holz stark aromatisch, Geruch später langsam nachlassend.

Gesamtcharakter

Farblich variierendes, deutlich poriges und aromatisches Holz, teils dem echten Mahagoni (Swietenia macrophylla) ähnlich.

Bearbeitbarkeit

Die hellen, meistens aus dem Flachland stammenden Qualitäten des Cedro ergeben überwiegend mäßig leichte Hölzer mit Festigkeitseigenschaften, die denen des heimischen Kiefernholzes ähneln.

Dagegen ist das dunkle Cedro ein schon mäßig schweres Holz, das dem Amerikanischen Mahagoni mehr entspricht.

Die Bearbeitung des frischen wie auch trockenen Holzes ist mit allen Hand- und Maschinenwerkzeugen schnell und werkzeugschonend durchführbar. Bei den leichten Qualitäten sind zur Erzielung glatter Flächen und Kanten scharfe und schlank geschliffene Werkzeugschneiden erforderlich. Zur Vermeidung von Druckstellen ist auf spänefreie Gleit- und Arbeitsflächen zu achten. Cedro ist messer- und schälbar, auch ohne Dämpfung. Verleimungen halten gut.

Trocknung

Das günstige Schwindverhalten von Cedro ergibt ein gutes Stehvermögen. Die Freilufttrocknung wie auch die technische Trocknung verlaufen schnell bei nur geringer Neigung zu Rissbildung und Verziehen. Empfohlen werden moderate Trockungsrogramme.

Natürliche Dauerhaftigkeit (DIN-EN 350-2)

Die Dauerhaftigkeit des Kernholzes gegen Pilz- und Insektenbefall ist gut (Dauerhaftigkeitsklasse 2 nach EN 350). Ein chemischer Schutz im Außenbau (oberirdisch) nicht erforderlich. Das Holz wird nur selten von Termiten befallen, gegen Schädlinge im Meerwasser ist es nicht resistent.

Verwendungsbereiche

Aufgrund der leichten Verarbeitung, der guten natürlichen Dauerhaftigkeit wie auch des guten Stehvermögens ist Cedro ein vielseitig einsetzbares Holz.

Für mechanisch beanspruchte Teile sollten nur die harten Qualitäten, die meist auch dunkler sind, verwendet werden.

Als Vollholz für Decks und Außenhaut von Sportbooten, für Profilbretter, Leisten, Bekleidungen, Rahmen und Füllungen von Vertäfelungen sowie als Holz für den Modellbau; harte Qualitäten eignen sich auch gut für Rahmenhölzer (Türen und Fenster). Als Furnier für Möbel und Sperrholz sowie für Zigarrenkisten und Zigarrenhülsen (soweit harzfrei). Das Holz eignet sich auch gut zum Schnitzen und Drechseln.

 

Cedro Holz - Bezeichnung und Verbreitung

Kurzzeichen DIN EN 13556:  CEXX

Botanische Bezeichnung

Cedrela odorata (= C. mexicana), Cedrela lilloi (=C. angustifolia), Cedrela fissilis, Familie der Meliaceen.

Verbreitung

Mittel- und Südamerika (mit Ausnahme von Chile)

Handelsnamen

Central American cedar, Honduras cedar, Nicaragua cedar, Tabasco cedar (US,GB); cedar (JA); aluk (CR); calicedro, cedro rojo (MX); yalam (NI); cedro amargo (VE); cédrat (GF); red cedar (AN); cédre rouge (FR); cedrela, cedro colorado, cedro real, cedro salteño (AR)

 

BAUMPLANTAGEN IN GHANA

Baumplantagen befinden sich in Ghana im Besitz der staatlichen Forstkommission. Die Auswahl an Holzarten ist gross und deren Volumen ist immens. Strenge Kontrollen und Ueberwachungen durch Sondereinheiten der Forstwirtschaft garantieren die Einhaltung und Umsetzung der Vorgaben, wie sie im Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz gefordert werden. Somit ist Ghana eines der Laender, welches einen Anreiz für eine oekologische verantwortungsvolle Waldbewirtschaftung bietet und zudem sozial handelt. Kunden koennen also sicher sein, Produkte aus einer nachhaltigen Forstwirtschaft zu kaufen, wie sie mittlerweile in der EU gefordert wird

Die Exporte nach Europa sind Schnittholz (kammergetrocknet), Messerfurnier, verarbeitete Schnitthölzer, Schnittholz (luftgetrocknet), Schälfurnier

Furnier, Sperrholz, Boule (kammergetrocknet), Briketts in Wawa, Asanfina, Sapele, Koto / Kyere, Ceiba, Niangon, Odum, Denya, Akasa, Kusia, Edinam, Black Ofram, Emire, Papao/ Apa, Hotrohotro / Fotie.

 

 

LEHM

Lehm ist einer der ältesten Baustoffe. Die zunehmende Verbreitung von Zivilisationskrankheiten, wie Allergien, Übergewicht und Krebs, sowie der wachsenden gesundheitlichen Aufklärung der Bevölkerung führte in den letzten Jahren zu einer Rückbesinnung auf Qualität und Nachhaltigkeit.

Im Zuge der Kunststoffindustrialisierung hat dieser bewährte Baustoff jedoch an Popularität verloren und geriet im Baugewerbe weitestgehend in Vergessenheit.

Dieser Wandel zum gesunden Leben holt Lehm als Baustoff aus der Öko-Nische zurück in das Bewusstsein der Menschen.

Eigenschaften von Lehm

In vielen Teilen der Welt ist Lehm ein Bestandteil des Bodens, der sich abhängig von den jeweiligen geologischen Gegebenheiten in seiner Zusammensetzung und Farbe unterscheiden kann.

Lehm entsteht durch Verwitterung von Ton, Kies, Sand und Schluff (feiner Sand). Ist der Tonanteil hoch, so wird von fettem Lehm gesprochen; dieser wird beispielsweise verwendet, um Steine herzustellen.

Dahingegen eignet sich der sogenannte magere Lehm mit geringerem Tonanteil für das Verputzen. Je nach den geforderten und gewünschten Eigenschaften können der Grundmasse verschiedene mineralische oder pflanzliche Zuschläge beigemischt werden.

Stampflehm, Putz, Steine oder Platten

Lehm wird in zwei verschiedenen Verfahren nass und trocken verarbeitet: Bei der Stampflehm-Bauweise wird eine erdfeuchte Lehmmischung in eine Schalung eingebracht und verdichtet. Ebenfalls zu den Nassverfahren gehört das Aufbringen von Lehmputz im Spritzverfahren oder als Bewurf.

Lehmputz kann auf allen festen Untergründen verarbeitet werden.

Zu den Trockenverfahren gehört das Bauen mit vorgefertigten Steinen oder Platten aus Lehm. Die Steine werden in unterschiedlichen Qualitäten als schwere, wärmespeichernde Massivsteine oder als leichte, wärmedämmende Leichtlehmsteine hergestellt. Da die Verfestigung nur aufgrund von Lufttrocknung erfolgt, bleiben Lehmbauteile feuchteempfindlich.

Für tragende Bauteile können Lehmsteine nur in Verbindung mit einer Rahmenkonstruktion aus Holz verwendet werden.

Feuchteschutz

Bei Wasserzugabe quillt Lehm, beim Trocknen schwindet oder schrumpft er. Lehm muss deshalb vor Regen und Frost geschützt werden, es empfiehlt sich der Einbau im Gebäudeinneren.

Im Außenbereich ist ein dauerhafter Schutz durch konstruktive Maßnahmen unerlässlich. Länger andauernde Feuchtigkeit vermindert die Festigkeit des Baustoffs und führt zu dessen Verwitterung. Holz und andere organische Stoffe, die von Lehm umgeben sind, werden entfeuchtet bzw. trocken gehalten. Bei richtiger Verarbeitung, Zusammensetzung und Mischung können Lehmbauten Jahrhunderte überdauern.

Umweltverträglich bauen

Aufgrund seiner guten baubiologischen Eigenschaften und durch die Entwicklung effizienter Verfahrenstechniken und neuer Materialzusammensetzungen gewinnt der Lehmbau zunehmend an Bedeutung. Lehm wird je nach Verwendungszweck roh verarbeitet oder mit anderen natürlichen Rohstoffen vermischt. Eine Mischung mit schnell wachsenden pflanzlichen Stoffen wie Stroh oder Hanf ermöglicht es, in der Konstruktion CO₂ zu speichern. 

Die Herstellung, Verarbeitung und Entsorgung von Lehmbauteilen ist wirtschaftlich von Vorteil sowie umwelt- und gesundheitsverträglich. Lehm hat ein sehr gutes Feuchteverhalten, unterstützt die Regulierung des Raumklimas, wirkt schall- und brandhemmend, absorbiert Gerüche, konserviert Holz und ist frei von Schadstoffen.

Vorteile

  • Lehm ist vor Ort verfügbar
  • Lehm braucht wenig Energie zur Herstellung
  • Lehm ist wiederverwendbar
  • Lehm hat eine sehr lange Lebensdauer
  • Lehm schützt vor Schall
  • Lehm ist diffusionsoffen
  • Lehm ist energieeffizient
  • Lehm schützt Holz durch die Aufnahme von Feuchtigkeit
  • Lehm schafft ein angenehmes Raumklima
  • Lehm ist gesundheitlich unbedenklich
  • Lehm ist kein Sondermüll

NATUERLICHE BAUSTOFFE