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NATUR MATERIALEN UND BAUSTOFFE IN GHANA

Traditionell gab es in der Region des heutigen Ghanas vielfältige Bauweisen. Je nach Vegetationstyp und Klima, das in Ghana in Nord-Süd- sowie Ost-West-Ausbreitung sehr unterschiedlich ist, wurden diverse lokale Baustoffe eingesetzt.

Diese Materialien reichten von Lehm über Holz, Bambus, Stroh, Baumbestandteile und Palmblätter bis hin zu Natursteinen.

 

 

 

BAMBUS - ein ganz besonderes Gras

 

Bambus wächst aus einem Netz von Wurzeln, den Rhizomen. Die Spitzen der Rhizome biegen sich aus dem Wurzelgeflecht nach oben und bilden die neuen Halme. Diese Überlappung der Wurzelsysteme über mehrere Hektar bietet einen guten Schutz vor Erosion. Darüber hinaus wirkt er als Feuchtigkeitsspeicher und kann als Wurzelklärer für Siedlungen und Gehöfte verwendet werden. Aufgrund seiner hohen Wachstumsrate eignet sich Bambus für die Wiederaufforstung von Regenwaldgebieten in Entwicklungsländern. Auch seine Fähigkeit, während des Wachstums große Mengen CO2 zu binden, spricht für seinen ökologischen Nutzen.

Jeder Spross, der aus dem Boden sprießt, enthält bereits alle Knoten (Nodien), Internodien (Kammern) und Membranen (Trennwände), die teleskopartig zusammengedrückt werden. Bambushalme sind in der Regel hohl und haben einen kreisförmigen Querschnitt. Der Durchmesser und die Wandstärke nehmen mit zunehmender Höhe ab.

Nach dem dritten Lebensjahr werden die Halme verholzt und verkieselt, erst dann sind die Halme voll für tragende Teile geeignet. Die äußerste Schicht des Halms hat einen hohen Kieselsäuregehalt, weshalb sie sehr widerstandsfähig gegen äußere Angriffe ist. Die Oberfläche des Bambusrohrs ist sehr glatt und fein und muss daher nicht nachbearbeitet werden. Die Farbe variiert von gelblich bis braun, schwarz, gepunktet, gefleckt, matt und glänzend.

Wenn Bambus geerntet wird, treibt die Pflanze weiterhin unterirdische Wurzelsysteme (sogenannte Rhizome) aus, so dass nicht der gesamte Bestand durch die Ernte gefährdet wird. Der Anbau von Bambus ist sehr nachhaltig, da er weder Düngemittel noch Pestizide benötigt und sein Wasser aus der Natur bezieht. Viele Bambussorten sind sogar resistent gegen Trockenheit. Die Bambuspflanze ist sehr widerstandsfähig, kann auf vermeintlich unfruchtbaren und steilen Hängen wachsen und wird aufgrund ihrer verzweigten Wurzelsysteme zur Bodenstabilität sogar in erosionsgefährdeten Gebieten angepflanzt.

  • Weltweit gibt es schätzungsweise 1.200 Bambusarten und 90 Bambusgattungen.
  • Die Bambuspflanze ist ein nachhaltiger und schnell nachwachsender Rohstoff
  • Bambus hat sehr gute Materialeigenschaften und kann auf vielfältige Weise genutzt werden.
  • Bambus speichert während seines schnellen Wachstums viel Kohlenstoff. Bambus ist daher eine der Pflanzen, die im Laufe ihres Lebens am meisten CO2 absorbieren. Außerdem setzt er etwa 35 % mehr Sauerstoff frei als Bäume gleicher Größe.
  • Die Bambuspflanze bildet über ihr Wurzelsystem ständig neue Halme. Jedes Jahr können große Mengen geerntet werden, ohne dass die Pflanze abstirbt und der Bestand gefährdet wird. Das bedeutet, dass künftigen Generationen der Bambus nie ausgehen wird.
  •  Bambus verhindert die Bodenerosion.
  •  Bambus bietet eine ständig wachsende Vielfalt an Verwendungsmöglichkeiten und stellt eine nachhaltige Alternative zur Nutzung von immer knapper werdenden Ressourcen wie Holz, Metall oder Öl dar.

Die Bambuspflanze produziert eine Substanz (Bambus-Kun), die sie vor Schädlingen und Pilzbefall schützt. Dies macht Bambus von Natur aus antibakteriell, antimikrobiell und hypoallergen. Bambusprodukte sind daher auch für Allergiker sehr gut geeignet.

  • Zäune und Möbel, Küchenutensilien können hergestellt werden 
  • Bambus kann als Musikinstrument verwendet werden
  • Rhizome und Sprossen werden als Nahrungsmittel verwendet. Blätter für Kräutertee.
  • Abfälle aus der Bambusverarbeitung können in hochwertige Holzkohle umgewandelt werden
  • Zur Wasserreinigung, Geruchsbeseitigung, Frischhaltung von Lebensmitteln, Erhaltung der Bodengesundheit. Wird als Zusatzstoff in Lebensmitteln und Kosmetika verwendet. 
  • Zur Behandlung von Allergien und Halsentzündungen, als Haut- und Haarpflegemittel.

 

Bambus wächst in einigen der ärmsten Regionen der Welt. Als strategisches Element der globalen Entwicklungsagenda kann der Anbau, die Verarbeitung und die Nutzung von Bambus Arbeit und Einkommen in besonders strukturschwachen Regionen schaffen. Bambus bietet also auch unzählige Möglichkeiten zur Schaffung von Arbeitsplätzen und Einkommen für Menschen, deren Leben bisher von Armut und Benachteiligung geprägt war.

 

 

 

 

Afrikanische Holzarten

Von rosagrau, über kupferfarben bis zu dunklem Braun− afrikanische Holzarten haben nicht nur, eine große Bandbreite an unterschiedlichsten Farben zu bieten.

Auch die Anwendungsbereiche sind weit gefächert. So werden einige der afrikanischen Holzarten, wie zum Beispiel das Moabi und Denya Holz, häufig für Konstruktionen im Innen- und Außenbau verwendet. Das Tali Holz wird für den Brückenbau, Kaianleger oder den Fachwerkbau eingesetzt, da es sehr starken Beanspruchungen standhält. Ebenso sind afrikanische Hölzer, wie das Iroko Holz, für Treppen, Möbel, Parkett oder den Bootsbau geeignet.

Das Besondere an Holzarten aus Afrika ist die Beständigkeit gegen Schädlings- und Pilzbefall. Oft wird kein chemischer Holzschutz gegen Pilze und Insekten benötigt.

Vielfältig, widerstandsfähig und universell einsetzbar

 

Eigenschaften der afrikanischen Holzarten

HolzartGebieteGewicht (kg/m³)*Dauerhaftigkeit
AbachiWest- & Zentralafrika4005 (sehr gering)
BilingaTrop. West- & Zentralafrika8001 (sehr gut)
BongossiElfenbeink., Gabun, Ghana, Äquatorialafrika, Kamerun, Kongo, Liberia, Nigeria, Sierra leone, Zaire, Zentralafrik. Republik1.1002 (gut)
Ceiba-3305 (sehr gering)
DabemaWest- & Ostafrika7003 (mäßig)
DenyaWest- & Zentralafrika1.0001 (sehr gut)
IrokoTropisches Afrika6901-2 (gut bis sehr gut)
MoabiWestafrika830 - 
OkoumeÄquatorialguinea, Gabun, VR Kongo4404 (gering)
TaliElfenbeinküste, Ghana, Kamerun, Gabun, VR Kongo, Mosambik, Sambia, Zaire970 - 

* Gewicht bei 12-15% Feuchtigkeit

 

CEDRELA

ist eine Gattung mit mehreren Arten aus der Familie der Mahagonigewächse, Meliaceae.

Es handelt sich um immergrüne oder sommergrüne Laubbäume mit gefiederten Blättern, die in der tropischen und subtropischen Region Ghanas und von Südmexiko bis Nordargentinien heimisch sind.

Cedro Holz zeichnet sich durch seine leichte Beschaffenheit, Festigkeiten ähnlich Kiefernholz und eine gute Bearbeitbarkeit aus. Es ist witterungsfest, beständig gegen Pilzbefall und Insekten. Typische Verwendungszwecke sind Bootsbau, Möbel, Fenster und Furnierherstellung.

Cedro Holz stammt von der Baumart Cedrela – Western Red Cedar vom Riesen-Lebensbaum, einer Zypressenart, und echtes Zedernholz ist sehr selten und kaum verbreitet. Besonders irreführend ist, dass die Cedrela eigentlich ein Laubbaum ist, aber mit dem Namen eines Nadelbaums (nämlich der Zeder) bedacht wurde.

Cedro ist weder eine echte Zeder, noch darf man sie mit dem amerikanischen Red Cedar verwechseln. Beides sind unterschiedliche Baumarten.

DIN Kürzel

Die DIN Bezeichnung für Cedro lautet CEXX

 

Maserung

Die Poren sind deutlich sichtbar, grob und oft dunkel gefüllt. Sie können unterschiedlich groß sein und in verschiedenen Holzbereichen unterschiedlich häufig auftreten. Es ist eine deutliche Fladerung zu erkennen, die Holzstrahlen sind dagegen kaum sichtbar. Sogenannte „Blutadern“ sind typisch für die Cedrela.

Farbe

Das Kernholz ist anfangs blass gelblich oder leicht rötlich-braun. Unter Lichteinfall dunkelt es nach. Sehr dunkle Qualitäten kommen entweder aus weit südlich gelegenen Gebieten oder aus großen Höhen.

Eigenschaften

Cedro Holz ist leicht und hat Festigkeiten, die ungefähr Kiefernholz entsprechen. Es ist leicht zu bearbeiten, auch hier bestehen Ähnlichkeiten zum Kiefernholz. Harzaustritte an einzelnen Stellen sind möglich.

Schwinden und Trocknung

Die Trocknung benötigt nur kurze Zeit, es besteht kaum Neigung zum Werfen oder zur Rissbildung. Cedro Holz schwindet nur mäßig.

Beständigkeit

Cedro ist recht witterungsfest und auch gut beständig gegen Pilzbefall, sowie recht gut beständig gegen Insekten

Verwendung

Cedro ist vielseitig einsetzbar, kann wie Eichenholz auch gekalkt werden. Für belastete Strukturen wird vor allem das dunklere (etwas härtere) Holz verwendet. Sportboote und deren Innenausstattung, Profile, Rahmen und Verkleidungen sowie Fenster können gut aus Cedro hergestellt werden. Daneben eignet es sich auch zur Furnierherstellung und für den Modellbau.

 

Die Preise liegen in Deutschland bei ca. 2.400-2.800 EUR pro m³.

 

 

LEHM

Lehm ist nicht nur als Baumaterial gesundheitsfoerdernd und hat die Fähigkeit, Schadstoffe aus Wasser und der Luft zu absorbieren.

WASSER GEFAESSE

Traditionell benutzte Wasseraufbewahrungs-Gefaesse filtern Bakterien, Viren und Parasiten aus gesammeltem Wasser. Durch die Membran artike Filterfunktion kann Brachwasser als Trinkwasser verwendet werden. Ton hat zudem kuehlende Eigenschaften.

 

 

LEHMPUTZ

Lehmverputze regulieren die Raumluftfeuchtigkeit, dämmen den Schall, speichern Wärme und absorbieren Gerüche.

Einsatz in Krankenhauszimmern

Lehmdecken in Patientenzimmern leisten einen wichtigen Beitrag zum gesunden Raumklima. Sie gleichen «Feuchtigkeitsspitzen» aus, die beim Duschen kurzfristig in den Zimmern entstehen können.

Über den Kostenunterschied von Lehm- und Betondecken kann keine allgemeine Aussage gemacht werden, da viele Faktoren die Erstellungskosten beeinflussen. Im Fall des Schweizer Triemli Krankenhaus ist die Lehmdecke – mit eingelegten, dünnen, wasserführenden Rohren – kostengünstiger als technische Lösungen mit vergleichbaren Funktionalitäten.

Nicht mehr benötigter Lehm kann wieder dem Boden zurückgeführt werden, da er keine Schadstoffe enthält und wasserlöslich ist.