
















BAMBUS- HOLZ- UND LEHMHAEUSER
GESUND LEBEN
Durch naturbelassene schadstoffarme Baustoffe und Wohnungeinrichtungs-Gegenstaende
BAMBUS-HÄUSER
BAMBUS - ein ganz besonderes Gras
Bambus ist ein Gras und damit kein echtes Holzgewächs. Es rückt als nachhaltiger Rohstoff weltweit immer mehr in den Fokus und wird auch als strategisches Element in der globalen Entwicklungsagenda immer wichtiger. Über 30 Millionen Hektar sind über die ganze Welt verteilt. Und Bambus ist nicht nur einer der am schnellsten wachsenden nachwachsenden Rohstoffe der Erde, sondern auch eines der vielseitigsten Materialien der Welt.
Der Naturbaustoff verbindet die Druckfestigkeit von Beton mit der Zugfestigkeit von Stahl. Im Gegensatz zu diesen herkömmlichen Baustoffen hat Bambus jedoch einen entscheidenden Vorteil:
Statt bei der Herstellung Kohlendioxid freizusetzen, bindet der nachwachsende Rohstoff das Treibhausgas beim Wachsen. Die Pflanze regeneriert sich nach der Ernte schnell und schießt in nur einer Woche fast einen Meter in die Höhe. Dank seiner überwiegend hohlen Struktur ist Bambus extrem leicht. Als natürlicher Rohstoff sind die Bambushalme unregelmäßig geformt und nicht überall gleich dick. Darüber hinaus sind die Segmente (Internodien) unterschiedlich lang. Dies stellt eine besondere Herausforderung für die Verarbeitung dar.
Bambus wächst aus einem Netz von Wurzeln, den Rhizomen. Die Spitzen der Rhizome biegen sich aus dem Wurzelgeflecht nach oben und bilden die neuen Halme. Diese Überlappung der Wurzelsysteme über mehrere Hektar bietet einen guten Schutz vor Erosion. Darüber hinaus wirkt er als Feuchtigkeitsspeicher und kann als Wurzelklärer für Siedlungen und Gehöfte verwendet werden. Aufgrund seiner hohen Wachstumsrate eignet sich Bambus für die Wiederaufforstung von Regenwaldgebieten in Entwicklungsländern. Auch seine Fähigkeit, während des Wachstums große Mengen CO2 zu binden, spricht für seinen ökologischen Nutzen.
Jeder Spross, der aus dem Boden sprießt, enthält bereits alle Knoten (Nodien), Internodien (Kammern) und Membranen (Trennwände), die teleskopartig zusammengedrückt werden. Bambushalme sind in der Regel hohl und haben einen kreisförmigen Querschnitt. Der Durchmesser und die Wandstärke nehmen mit zunehmender Höhe ab.
Nach dem dritten Lebensjahr werden die Halme verholzt und verkieselt, erst dann sind die Halme voll für tragende Teile geeignet. Die äußerste Schicht des Halms hat einen hohen Kieselsäuregehalt, weshalb sie sehr widerstandsfähig gegen äußere Angriffe ist. Die Oberfläche des Bambusrohrs ist sehr glatt und fein und muss daher nicht nachbearbeitet werden. Die Farbe variiert von gelblich bis braun, schwarz, gepunktet, gefleckt, matt und glänzend.
- Weltweit gibt es schätzungsweise 1.200 Bambusarten und 90 Bambusgattungen
- Die Bambuspflanze ist ein nachhaltiger und schnell nachwachsender Rohstoff
- Bambus hat sehr gute Materialeigenschaften und kann auf vielfältige Weise genutzt werden.
- Bambus speichert während seines schnellen Wachstums viel Kohlenstoff. Bambus ist daher eine der Pflanzen, die im Laufe ihres Lebens am meisten CO2 absorbieren. Außerdem setzt er etwa 35 % mehr Sauerstoff frei als Bäume gleicher Größe.
- Die Bambuspflanze bildet über ihr Wurzelsystem ständig neue Halme. Jedes Jahr können große Mengen geerntet werden, ohne dass die Pflanze abstirbt und der Bestand gefährdet wird. Das bedeutet, dass künftigen Generationen der Bambus nie ausgehen wird.
- Bambus verhindert die Bodenerosion.
Bambus bietet eine ständig wachsende Vielfalt an Verwendungsmöglichkeiten und stellt eine nachhaltige Alternative zur Nutzung von immer knapper werdenden Ressourcen wie Holz, Metall oder Öl dar.
Bambus wächst in einigen der ärmsten Regionen der Welt. Als strategisches Element der globalen Entwicklungsagenda kann der Anbau, die Verarbeitung und die Nutzung von Bambus Arbeit und Einkommen in besonders strukturschwachen Regionen schaffen.
Bambus ist ein äußerst nachhaltiges und langlebiges Baumaterial, wenn er mit umweltfreundlichen Salzinfusionen konserviert wird. Zäune und Möbel, Küchenutensilien können hergestellt werden
- Bambus kann als Musikinstrument verwendet werden.
- Rhizome und Sprossen werden als Nahrungsmittel verwendet. Blätter für Kräutertee.
- Abfälle aus der Bambusverarbeitung können in hochwertige Holzkohle umgewandelt werden.
- Zum Reinigen von Wasser, Entfernen von Gerüchen, Frischhalten von Lebensmitteln und zur Erhaltung der Bodengesundheit. Wird als Zusatzstoff in Lebensmitteln und Kosmetika verwendet.
- Zur Behandlung von Allergien und Halsentzündungen, als Haut- und Haarpflegemittel.
Die Bambuspflanze produziert eine Substanz (Bambus-Kun), die sie vor Schädlingen und Pilzbefall schützt. Dies macht Bambus von Natur aus antibakteriell, antimikrobiell und hypoallergen. Bambusprodukte sind daher auch für Allergiker sehr gut geeignet.
Wenn Bambus geerntet wird, treibt die Pflanze weiterhin unterirdische Wurzelsysteme (so genannte Rhizome) aus, so dass der gesamte Bestand durch die Ernte nicht gefährdet wird. Der Anbau von Bambus ist sehr nachhaltig, da er weder Düngemittel noch Pestizide benötigt und sein Wasser aus der Natur bezieht. Viele Bambussorten sind sogar resistent gegen Trockenheit. Die Bambuspflanze ist sehr widerstandsfähig, kann auf vermeintlich unfruchtbaren und steilen Hängen wachsen und wird aufgrund ihrer verzweigten Wurzelsysteme zur Bodenstabilität sogar in erosionsgefährdeten Gebieten angepflanzt.
Sie bietet unzählige Möglichkeiten zur Schaffung von Arbeitsplätzen und Einkommen für Menschen, deren Leben bisher von Armut und Benachteiligung geprägt war.
European Bamboo Expo
Vom 2. bis 3. Juni 2023 fand die erste Europäische Bambus-Expo im Dietrich-Keuning-Haus, Leopoldstraße 50-58, Dortmund statt. Organisiert von der Seele dieses einmaligen Events - Iraklis Kalamenios., wo sich jeder sogleich herzlich willkommen und unter Freunden fühlt. Auch oder gerade weil dies ein internationaler Treffpunkt für Fachleute, Interessengruppen und Entscheidungsträger der Bambusbranche aus der ganzen Welt ist. Afrika, Asien, Latein- und Mittelamerika.
Angedacht, um den Mehrwert von Bambus auch in Europa bekannter zu machen.
Die Expo ist für die breite Öffentlichkeit zugänglich und strebt an, Europas führende Messe für den Bambus-Handel zu werden. Die Bambus-Expo bietet Unternehmen eine einzigartige Gelegenheit, ihre neuesten Produkte, Technologien und Dienstleistungen in der Branche zu präsentieren und Kontakte zu potenziellen Geschäftspartnern, Kunden und Regierungsbehörden zu knüpfen. Die Teilnehmer können die neuesten Trends in der Bambusbranche kennenlernen und neue Geschäftsmöglichkeiten für die europäische Bambusindustrie erkunden.
Bambusanbau für Klimaschutz und Ressourcenschonung
Interessant auch für europäische Besucher*innen ist die Tatsache, dass neben den klassischen Anbauländern in Afrika, Asien und Südamerika nun auch in Europa, etwa in Italien, Spanien und Griechenland, Bambus in größerem Stil angebaut wird, der sich besonders zur Rekultivierung verödeter Böden eignen soll. Bambus ist ein Gras und wächst enorm schnell, bindet dabei grosse Mengen Kohlendioxid und gilt deshalb als besonders effizienter CO2-Speicher. Über einen Zeitraum von zehn Jahren entfernt er nach Angaben der Organisation ClimatePartner bis zu 500 Tonnen CO2 pro Hektar aus der Luft. Während durchschnittliche Bäume ca. 70 Jahre benötigen, um auf einem Hektar die Menge von 60 Tonnen Zellstoff zu produzieren, kann Bambus auf der gleichen Fläche bereits nach fünf Jahren bis zu 30 Tonnen erzeugen.
Besonders wichtig ist, dass Bambus nach der Ernte zu langlebigen und hochwertigen Produkten verarbeitet wird, die idealerweise im Bauwesen eingesetzt werden können. Dabei kommen die spezifischen Eigenschaften wie Biegefestigkeit, geringes Gewicht und hohe Belastbarkeit zum Tragen. Beim Anbau sind keine Pestizide nötig und das Material enthält keine Harze wie vergleichbare Harthölzer, die störende Emissionen verursachen können.
Die Einsatzpotentiale einzelner Bambus-Konstruktionen, beispielsweise als Hingucker für Messepavillons, Festival-Events etc. werden mehr und mehr entdeckt. Darüber hinaus wird das Riesengras mittlerweile zur Stabilisierung von mineralischen Baustoffen und im Außenbereich für Terrassenbeläge und Fassadenverkleidungen eingesetzt. Oder Plattenmaterialien aus Bambus mit vergleichbaren Eigenschaften wie Span- und OSB-Platten.
Vorträge und Podiumsdiskussionen
Ein zentraler Baustein der Bamboo-Expo in Dortmund sind informative und wissenschaftliche Vorträge von Bambus-Fachleuten und Universitäten. Vertreter aus Ländern aller Kontinente werden an der Expo teilnehmen und eine Plattform für einen internationalen Austausch und Lernmöglichkeiten bieten. Führende Köpfe der Branche werden in Vorträgen und Podiumsdiskussionen Themen wie die Integration von Bambus in Kohlenstoffmärkte, Investitionsmöglichkeiten, EU-Regulierungsstandards für Importe und Exporte, sowie strukturelle Anforderungen für das Bauwesen und innovative Produkte vorstellen. Besonders soll die Bedeutung von Bambus für die mögliche und erhebliche Minderung des COշ im Klimakontext und seinen Beitrag für den Schutz der Umwelt in verschiedenen Bereichen betrachtet werden.
Abgerundet werden die Bambustage durch spannende Beispiele nachhaltiger Architektur mit dem schnell nachwachsenden Gras. Hier bietet sich den Besuchern die Möglichkeit, mit internationalen Vertretern der Bambusbranche in Kontakt zu treten, Wissen auszutauschen und voneinander zu lernen. In parallel laufenden Workshops, in denen die Verarbeitung und Anwendung von Bambus vermittelt wird, können sich Interessierte Wissen und Kenntnisse aneignen.
MASSIV-HOLZHAUESER
Holz hat von Natur aus eine heilsame Wirkung auf uns Menschen. Zahlreiche Untersuchungen und Tests belegen, dass der Aufenthalt im Wald und in einer Massivholz-Umgebung den Pulsschlag senkt, entzündungshemmend wirkt und für besseren Schlaf sorgt.
Sogenannte Heilwälder schießen in der Bundesrepublik wie Pilze aus dem Boden. Sie sollen Menschen helfen, wieder gesund, zur Ruhe und zur Entspannung zu kommen.
Holz ist sinnlich. Es fühlt sich warm an, riecht gut und sorgt im Holzhaus für Wohlbefinden. Das gesamte Wohnklima eines Hauses setzt sich aus vielen einzelnen Faktoren zusammen. Von all diesen hängt ab, ob wir uns in einem Haus behaglich und wohl fühlen. Im Sommer kein Schwitzen, im Winter kein Frieren: So fühlt sich die ideale thermische Behaglichkeit an. Perfektes Wohlfühlklima. Durch die diffusionsoffene Konstruktion von Massivholzwaenden sind Raumlufttemperatur und Raumluftfeuchte leicht auf dem richtigen Niveau zu halten. Beide Faktoren beeinflussen das Raumklima.
Genauso wie die Luftbewegung. Unter freiem Himmel kann ein Lüftchen wohltuend auffrischen.
Anders jedoch in den Innenräumen. Manches Ziehen im Raum bläst das behagliche Empfinden sehr schnell weg. Mit der besonderen Konstruktion von Holzhaeusern erreichen diese die Anforderungen anLuft- und Winddichtheit gemäß der DIN 4108. Lediglich bei Gebäuden mit höheren Ansprüchen, wie Passiv- und Effizienzhäuser, sind zusätzliche Maßnahmen erforderlich.
Geruchsempfindlichkeit
Wenn beim Betreten von Räumen Gerueche auftreten, die auf Material- Ausduenstungen zurueck zu fuehren sind und Unwohlsein ausloesen, dann koennen verarbeitete Loesungsmittel in Klebern und Farben dafuer verantwortlich sein.
Bei der Raumluftqualität in Massivholzhaeusern stellt sich diese Frage erst gar nicht. Auch vor unangenehmen Schall oder störendem Lärm ist jeder bestens geschützt. Alles Faktoren, die die Behaglichkeit beeinflussen. Genauso wie eine passende Raumaufteilung, gute Belichtung, angenehme Farben und die Auswahl von Materialien der Innenausstattung.
Wichtig ist daher darauf zu achten, dass während der gesamten Herstellungsschritte weder Leim noch andere Chemikalien Verwendung finden. Somit werden keine unangenehmen oder gesundheitsschädlichen Gerüche und Ausdünstungen eingeatmet. Vorausgesetzt natürlich, es wird auch auf ausgasende Decken, Dachstühle, Farbanstriche, Möbel und Kunststoffe verzichtet.
Für Allergiker sind Massivholzhaueser bestens geeignet, da natürliche Holzoberflächen antibaktieriell wirken. Keime werden dadurch gehindert, auf der Oberfläche zu wachsen. Ferner sind Holzoberflächen antistatisch und wirbeln weniger Staub auf. Alles, was Sie fühlen und riechen werden, ist Holz.
Die ideale Luftfeuchtigkeit eines Hauses liegt zwischen 50 und 60 Prozent. Holz wirkt von Natur aus feuchtigkeitsregulierend. Es nimmt Feuchtigkeit auf und gibt diese bei zu hoher Trockenheit wieder ab. Eine solch regulierte Raumluftfeuchtigkeit wirkt sich positiv auf Atemwege, Augen und Haut aus.
Auch beim Strahlenschutz bietet Ihnen die Massiv-Holz-Mauer Vorteile: Die massive Holzkonstruktion dämpft gemeinsam mit Aluminium-Rillenstiften hochfrequente Strahlen von außen (z.B. Mobilfunksendeanlagen) ab. Um einen durchgehenden Schutz zu erhalten, sind ergänzende Maßnahmen für alle Nicht-Wandbauteile wie Dachkonstruktionen, Decken oder Fenster zu empfehlen.
Auf der Erde herrscht ein natürliches magnetisches Gleichfeld. Es gilt als wichtiger Ordnungs- und Orientierungsfaktor für alles Leben. Baubiologische Forschungen zeigen, dass der menschliche Organismus negativ auf technisch oder künstlich verursachte magnetische Gleichfelder reagiert.
Wichtig ist daher zu beachten, keine magnetisierenden Stahlbauteile einzubauen, die das natürliche Magnetfeld der Erde stören. Aluminium-Rillenstifte sind nicht magnetisch.
LEHM-HAEUSER
ERDBETON
Lehmhaltiges Aushubmaterial verwenden und ohne Zugabe von Zement in einen alternativen Beton verwandeln. Erdbeton lässt sich im frischen Zustand giessen, härtet rasch aus und eignet sich für den Einsatz in Böden und nichttragenden Wänden.
Die Verarbeitung gleicht jener von herkömmlichem Beton und nutzt eine ähnliche Infrastruktur. Diese Technologie verleiht dem Lehmbau fast alle Vorteile von Zement, ist aber rund 2,5-mal billiger und 20-mal umweltfreundlicher.
ETH-Spin-off Oxara. Eine technische Errungenschaft der ETH Zuerich
Gnanli Landrou aus Togo, Promotionsarbeit unter Prof. Guillaume Habert
Herausforderungen der globalen Bauindustrie
Die Energie- und CO2-intensive Zementproduktion, die schwindenden Rohstoffe Sand und Kies und die hohen Kosten von Beton, der in vielen Ländern schlicht zu teuer ist.
ALTERNATIVE BAU-ZUSATZSTOFFE
Nachdem in den 1950er und 60er Jahren die westafrikanische tropische Architektur ihre Blütezeit hatte, deren Architekten zum Ziel hatten, moderne Baustoffe nachhaltig und an das Klima angepasst anzuwenden, werden seit den 1970er Jahren traditionelle Materialien und Bauweisen sowie Ideen der tropischen Architektur zunehmend verdrängt.
Diese Verdrängung geschah primär aus ökonomischen Gründen und einer Hinwendung zur Privatisierungspolitik. Die zunehmende Popularität von Architektur westlichen Stils, die in Ghana als modern und prestigeträchtig gilt, verstärkte die Abwendung von den vorteilhafteren Bauweisen.
Vor allem die sogenannten Sandcrete-Blocks sind seitdem in Ghana und weiteren westafrikanischen Staaten stark verbreitet.
Diese Bausteine aus viel Sand, etwas Wasser und wenig Zement werden mithilfe einer Blech- oder Holzschalung in Quaderform gebracht und härten dann aus.
Sie erreichen je nach Herstellungsart und Verdichtung Druckfestigkeitswerte zwischen einem bis etwa 3,5 N/mm².
Qualitativ sind die Steine oft nicht von ausreichender Güte, neigen aufgrund des großen Sandanteils zum Brechen und Erodieren. Vorteil dieser Bausteine ist wiederum der vergleichsweise günstige Preis.
Problematisch an der starken Ausbreitung dieses Bauprodukts ist der hohe Verbrauch an Zement, einem der größten CO2 Emittenten der Welt, und zudem der enorme Sandverbrauch.
Der benötigte Sand wird häufig unreguliert aus Flussbetten oder illegal an den Stränden gewonnen und führt dort zu Umweltproblemen und Landverlusten, wovon besonders Küstenorte betroffen sind.
Auch die Küste der Projektregion von NaBiG e. V. und Sustainable Building Foundation in der ghanaischen Zentralregion ist davon stark betroffen und betrifft unsere Organisationsmitglieder direkt.
Entwicklung nachhaltiger Mauerziegel mit Laterit
Im Bestreben den Ressourcenverbrauch von Sand und importiertem Zement zu vermeiden und gleichzeitig einen bezahlbaren, praktikablen Baustoff anbieten zu können, wurde 2015 ein Mauerstein entwickelt, der vollständig auf Sand verzichtet und 60% des Zements einspart.
Die Laterit-Erde kommt in weiten Teilen Westafrikas vor und ist im Übermaß vorhanden.
Diese nachhaltigen Ziegelsteine bestehen hauptsächlich aus Laterit, einer vollverwitterten und charakteristisch roten Erde. Sie werden im Herstellungsprozess unter Druck zu einem Formstein gepresst, der mit angrenzenden Steinen mechanisch verzahnt ist. Im Bauprozess kann dadurch auf den Einsatz von Mörtel zwischen den Steinschichten verzichtet werden (sog. Trockenmauerwerk).
Die Laterit-Erde ist in Westafrika ein weit verbreitetes Oberflächenprodukt, fällt beispielsweise als Nebenprodukt im (Tage-)Bergbau an oder kann im Rahmen von Erdarbeiten oder Begradigungen auf dem zu bebauenden Grundstück selbst gewonnen und zu Mauersteinen verarbeitet werden.
Durch die Verzahnung von Mauersteinen, das Planmaß und den Verzicht auf Mörtel können sie auch von Personen gemauert werden, die kein Fachwissen im Baubereich haben. Eine Schulung oder die Anleitung durch eine Fachperson auf der Baustelle reicht aus.